Sparprogramm der Kassen mit Folgen für die Patienten
Österreichs MRT-Institute verfügen über eine hochstehende Geräteausstattung, können sich auf kompetentes Personal verlassen, sind selbst kompetent, haben noch Zeitkapazitäten für Untersuchungen und dennoch gibt es Wartezeiten für Patienten. Da stimmt offenbar irgend etwas nicht. In der Tat liegt etwas im Argen. Aber die Ursache des Problems ist nicht bei den Radiologen zu suchen, denn diese würden liebend gerne mehr Patienten untersuchen und diagnostizieren.
Falscher Deal?
Mit 2009 trat eine neue Regelung, die zwischen der Wirtschaftskammer und den MRT-Instituten auf der einen Seite und den Krankenkassen auf der anderen Seite ausgehandelt wurde, in Kraft. Für die MRTInstitute ist nicht die Ärztekammer, sondern die Wirtschaftskammer zuständig, was historisch bedingt ist. Die Krankenkassen müssen sparen und sparen offenbar an der falschen Stelle, das meint der Röntgenologe und Gründer eines der ersten MRT-Institute in Österreich, Dr. Wilfried Westritschnig. Seit 2009 ist die Anzahl der Untersuchungen „gedeckelt“ und wurde bis 2013 auf das Niveau von 2009 eingefroren. Nur haben die Beteiligten offenbar nicht berücksichtigt, dass die Nachfrage steigt. Außerdem wurden die technischen Geräte immer besser und man könnte mit mehr Untersuchungen vieles verhindern, was der Gesundheit der Patienten dient und über Umwege noch weit mehr Kosten spart, als die gedeckelten MRTUntersuchungen. Offenbar war die Vereinbarung von 2009 voreilig – aber Einsehen gibt es keines – bisher zumindest nicht. Leidtragende sind die Patienten – aber auch das „System“.
Längere Wartezeiten
„Wir tun unser Möglichstes, aber es kommt zu längeren Wartezeiten. Kollegen geht es ähnlich“, meint Westritschnig. Der Vorsitzende der Bundesfachgruppe Radiologie der Österreichischen Ärztekammer, Dr. Franz Frühwald zeichnet ein dramatisches Bild, das auf die seit rund zwei Jahren geltende “Deckelung” der Ausgaben der sozialen Krankenkassen für diese Untersuchungen zurückzuführen ist: „Diese Deckelung bedeutet, dass die Honorarsummen auf dem Niveau von 2009 bleiben, sodass alle Untersuchungen, welche die Frequenz des Jahres 2009 übersteigen, gratis durchzuführen sind.“ Mit einem weiteren Anstieg ist zu rechnen – und zwar noch in diesem Jahr auf neun und im nächsten Jahr sogar auf zwölf Wochen. Das hat Folgen für das Gesundheitssystem und für die Patienten.
Längere Krankenstände
Viele Patienten befinden sich im Krankenstand, weil sie ja nicht wissen, was los ist und auf die Diagnose warten. Der volkswirtschaftliche Schaden soll gemäß einer APA-Aussendung 1,7 Milliarden Euo betragen. Ein großer Brocken angesichts des Sparpaketes – vor allem auch deshalb, weil ein großer Teil der Kosten ohnehin wieder von den Kassen zu tragen ist.
Gesundheitliche Gefahren
Zwar versichern die Radiologen, dass dringende Fälle vorgezogen werden. Aber was ist dringend? Nicht immer ist das gleich erkennbar. Gerade bei der bildgebenden Diagnostik gibt es aber immer wieder „Zufallstreffer“. So kann es schon sein, dass Harmloses vermutet wird und dann stellt es sich als Tumor heraus. Westritschnig nennt auch Bänderverletzungen als Beispiel. Manche sind innerhalb weniger Tage zu operieren. Wenn allerdings keine Diagnose vorliegt, kann auch keine Entscheidung getroffen werden. Ein weiteres Problem von verspäteten Diagnosen sind psychische Belastungen. Da jede Krankheit eine psychische Belastung darstellt, wird diese unnötig lange hinausgezögert und kann sich sogar manifestieren.
Sparen am falschen Platz
Für Westritschnig wird am falschen Platz gespart. „Leidtragende sind natürlich in erster Linie die Patienten. Aber auch die zuweisenden Ärzte, die sich auf die Diagnostik verlassen, müssen jetzt unnötig lange darauf warten, ihre Patienten richtig behandeln zu können. Neben den gewaltigen Krankenstandskosten, die zwar keine direkten Auswirkungen auf das Gesundheitssystem, wohl aber auf die Volkswirtschaft haben, gibt es aber auch direkte Kosten, wegen unnötiger Medikamente, durch zu spät erkannte Krankheiten oder durch Langzeittherapien, die bei raschem Handeln möglicherweise nicht nötig gewesen wären.“ Ob die Patienten diese Art des Sparens akzeptieren, wird sich noch zeigen. Technologischer Fortschritt wird gebremst Westritschnig sieht in der bildgebenden Diagnostik die wesentlichenGründe, dass zum Beispiel die Brustkrebserkrankungen bei den Frauen zurückgingen. „Das haben Studien klar bewiesen, dass dafür die Mammographie verantwortlich ist.“ Für den erfahrenen Radiologen, der gleich mehrmals jährlich auf internationalen Kongressen und Fortbildungsveranstaltungen sein Know-how erweitert, steht außer Zweifel, dass der Fortschritt in der Radiologie tausenden Menschen das Leben retten kann. So hat eine große amerikanische Studie mit 54.000 Rauchern ergeben, dass man mit drei jährlichen Früherkennungsuntersuchungen eine Reduktion der Lungenkarzinom-Sterblichkeit um 20 Prozent bewirken kann.
Kontakt und Informationen
MR-CT-Diagnoseinstitut Klagenfurt
Feldkirchnerstraße 82
9020 Klagenfurt
Tel. 0463 446644
Fax 0463 446644-20
E-Mail: online@mrct.at
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Untersuchungsfelder
CT-Frühentdeckung von Lungentumoren
Dies ist, (lt. anerkannter großer Studien) wichtig für die Risikogruppen der Raucher im mittleren bis höheren Lebensalter und bei familiärer Häufung von Lungenkrebs. Derartige Untersuchungen führen zur Früherkennung des Lungenkrebses und insgesamt deutlicher Besserung der Behandlungsergebnisse.
Dental-CT-Untersuchungen
Diese Untersuchungen ermöglichen submillimeter-genaue Darstellungen des Gebisses – z.B. wenn Patienten das Einsetzen von Implantaten planen.
MRT-Untersuchungen der Gelenke
Diese umfassen alle Gelenke – wie zum Beispiel Hüftgelenke, Knie, Sprunggelenke, Schulter, Handgelenke, Fuß. Es werden dabei Frühschäden der Gelenke erkannt. Dies ist besonders wichtig, da diese Veränderungen zum Teil gut reparabel sind – Krankenstände und Folgeschäden durch zu langsame Diagnostik können reduziert oder vermieden werden.
Untersuchungen der Wirbelsäule mittels MRT oder CT
Solche sind wichtig zur Einleitung einer schnellen maßgeschneiderten Therapie – wie z.B. zur Unterscheidung von Bandscheibenvorfällen, entzündlichen Erkrankungen oder Tumoren.
Untersuchungen des Gehirns
Wichtig zur Frühentdeckung und Behandlungsplanung von schwerwiegenden Erkrankungen – z.B. Multiple Sklerose, Aneurysmen, Tumore.