Kopf- und Halskrebsarten

Kopf- und Halsbereichs. Die Hauptauslöser sind Lebensstilfaktoren wie Rauchen und Trinken. Raucher sollten einmal im Jahr zum Kehlkopfcheck. Jede Heiserkeit über drei Wochen gehört von einem HNO-Facharzt untersucht!

Der World Head and Neck Cancer Day wird jedes Jahr am 27. Juli begangen, um auf die Risikofaktoren der Krebserkrankungen des Kopf- und Halsbereichs, wie zum Beispiel Kehlkopfkrebs, Rachenkrebs oder Mandelkrebs, hinzuweisen. Die österreichische HNO Gesellschaft gehört zu den 51 wissenschaftlichen Gesellschaften, die sich international für diesen Tag engagieren. Der österreichische Koordinator des World Head and Neck Cancer Day, Univ.-Prof. Dr. Dietmar Thurnher, Leiter der HNO-Universitätsklinik der Medizinischen Universität Graz und Vorstandsmitglied der Österreichischen HNO Gesellschaft, erklärt: „Ziel des Kopf- und Halskrebs Welttages ist es, über potenzielle Auswirkungen unseres Lebensstils auf die Gesundheit, beispielsweise durch das Rauchen, aufzuklären. Die Gefahr bösartiger Erkrankungen im HNO-Bereich sollen an die Bevölkerung vermittelt werden, da in diesem Bereich Prävention und Früherkennung Leben retten kann!“

Was sind Kopf- und Halstumore?

Unter Kopf- und Halstumoren werden unterschiedliche Hauttumoren dieser Region und alle Schleimhautkarzinome von Lippe, Nasenhaupt- und Nebenhöhlen, Mundhöhle, Mund-, Nasen- und Schlundrachen sowie dem Kehlkopf verstanden. Weiters fallen auch Tumoren der Speicheldrüsen unter diese Definition. Gegenwärtig stellen die Kopf- und Halstumoren weltweit die 6. häufigsten bösartigen Krebsarten dar. In Österreich werden jedes Jahr etwas mehr als 1.000 Kopf- und Halstumoren diagnostiziert. Univ.-Prof. Dr. Herbert Riechelmann, Leiter der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde der Medizinischen Universität Innsbruck und Präsident der Österreichischen HNO Gesellschaft erläutert: „Während viele bösartige Tumorarten in den letzten Jahren rückläufig sind, nehmen bösartige Tumore des Rachens zu. In der Behandlung von Kopf- und Halstumoren wurden in den letzten Jahren große Fortschritte erzielt. Sie sind sehr oft heilbar – selbst die Fernmetastasen.“

Was sind die Auslöser und Risikofaktoren?

Manche Patienten bekommen ein Karzinom der Kopf- und Halsregion ohne ersichtlichen Grund. Allerdings erhöhen bestimmte “Risikofaktoren” die Chance auf eine Krebserkrankung. Neben den entsprechenden Karzinogenen muss auch eine genetische Veranlagung vorhanden sein.

 Rauchen und Alkohol

Die zwei wichtigsten Karzinogene für die Entstehung von Kopf- und Halskarzinomen sind Alkohol und Tabak. Alkohol und Tabak haben einen synergistischen karzinogenen Effekt, der eventuell darauf zurückzuführen ist, dass Alkohol als Lösungsmittel für die Karzinogene des Tabaks fungiert.

 Humanes Papillomavirus (HPV)

Der Zusammenhang von HPV-Infektionen und der Entstehung des Cervixkarzinoms ist seit langem bekannt. In den letzten Jahren konnte gezeigt werden, dass die Infektion mit den HPV-Serotypen 16 und 18 bei der Entstehung mancher Kopf- und Halstumoren ein Rolle spielen, insbesondere in Mandelkarzinomen konnte eine sehr hohe Prävalenz von HPV gezeigt werden (21-100%). Die Tendenz ist international steigend, wobei in den USA davon ausgegangen wird, dass im Jahr 2020 die Zahl der HPV-assoziierten Mundrachenkarzinome bei beiden Geschlechtern die Zahl der Zervixkarzinome übersteigen wird.

 Berufliche Risiken

Metall-, Holz-, Leder- und Kohlenstaub sowie organische Lösungsmittel stellen weitere Risikofaktoren dar.

6 wichtige Warnzeichen?

Die amerikanische Krebsgesellschaft nennt folgende Warnzeichen für Hals- und Kopftumore:

1. Luftbeschwerden und Atemnot

2. Fremdkörper- und Kloßgefühl im Hals

3. ins Ohr ausstrahlende Schmerzen

4. ständiger Husten, manchmal mit Blutauswurf

5. Heiserkeit, Schmerzen oder Kratzen im Hals

6. Knotenbildung am Hals

Prof. Riechelmann ergänzt: „Je früher erkannt, desto besser gebannt! HNO-Ärzte sind die Spezialisten für Kopf-Hals-Tumore – wenden Sie sich rechtzeitig an diese, wenn Sie eines der Warnzeichen an sich feststellen.“

Was kann man tun um vorzusorgen?

Der steirische Facharzt Dr. Wolfgang Luxenberger von der Österreichischen HNO Gesellschaft empfiehlt folgende Vorsorgemaßnahmen: „Wenn eine Heiserkeit länger als drei Wochen andauert, sollte sie durch eine HNO Fachärztin/einen HNO Facharzt abgeklärt werden, denn nur diese können die Stimmbänder in einer schmerzlosen, kurzen Untersuchung einsehen und beurteilen. Rauchen und Alkohol und vor allem die Kombination aus beidem sollte vermieden werden, um das Risiko einer Krebserkrankung im Kopf- und Halsbereich zu senken. Ich empfehle jedem Raucher einmal im Jahr zum Kehlkopfcheck bei der HNO Fachärztin/dem HNO Facharzt zu gehen.“

 

 

Quelle: Pressemitteilung – Public Health PR GmbH, Mag. Michael Leitner, MAS

This entry was posted in Allgemein, Gesundheit, Krankheiten, Wissen. Bookmark the permalink.